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Zum Winzerbraten den Roten André: Saale-Unstrut kulinarisch

Alte Weinberge mit urigen Trockenmauern und romantischen Weinberghäuschen prägen das Bild. Und rings um die tausendjährige Weinbautradition hat sich eine bemerkenswerte Regionalküche entwickelt.

Saale-Unstrut-Wein: 1.000 Jahre Tradition

768 Hektar umfasst das Qualitätsweinanbaugebiet Saale-Unstrut, das sich heute drei Bundesländer teilen. Die Geschichte des Weinbaus reicht bis ins Mittelalter, ins Kaiserreich der Ottonen, zurück. Kenner schätzen die am 51. Breitengrad erzeugten Tropfen für ihr unverwechselbares Profil mit feingliedrigem, fruchtig-spritzigem Bukett und zarten mineralischen Nuancen der Muschelkalk- und Buntsandsteinböden. Angebaut werden 50 verschiedene Rebsorten, hauptsächlich helle wie Müller-Thurgau, Weiß- und Grauburgunder, Bacchus, Riesling. Zu den Raritäten gehören Gutedel, Solaris und der rote André, der nur in Saale-Unstrut wächst.

Entlang der Weinstraße Saale-Unstrut ergeben Landschaft und Weinkultur eine belebende Melange. Wander-, Rad- und Wasserwege führen von Weinberg zu Weinberg. Neben der Winzervereinigung Freyburg und der historischen Rotkäppchen-Sektkellerei laden über 60 Privatweingüter und das Landesweingut Kloster Pforta mit Straußwirtschaften und Gutsschenken zum Verweilen und Probieren ein.

Weingut Pawis: Winzer mit Prädikat

Einer der Privatwinzer ist Bernard Pawis. Der gelernte Weinbauer und Kellermeister wagte einen Neuanfang in einem alten, vom Verfall bedrohten Gutshof. Ursprünglich ein Nonnenkloster liegt der Hof ruhig und abgeschieden im kleinen Ort Zscheiplitz oberhalb der Unstrut. 15 Hektar bewirtschaftet der vielfach prämierte Winzer. Seine Lagen tragen Namen wie Freyburger Edelacker und Himmelreich – ein Plädoyer auf den „himmlischen“ Blick in das Unstruttal. Der Edelacker wurde vom Verband Deutscher Prädikatsweingüter klassifiziert. Das Ambiente der Straußwirtschaft versprüht den Geist Italiens, verzaubert mit großen Rundbogenfenstern und alten Gewölben. Zur Weinprobe gibt es regionale Spezialitäten, Spundkäse und Flammkuchen oder die toskanische Art mit Olivenbrot, getrockneten Tomaten und hauchdünn geschnittenem Prosciutto.

Genussfestivals: kulinarisch durchs Jahr

Feinschmecker und Weinliebhaber finden in Saale-Unstrut das ganze Jahr über Gelegenheit zum ausgiebigen Verkosten, Probieren, Schlemmen. Im Frühjahr etwa veranstalten die Winzer und Gastronomen der Region die „Jungweinwochen“ – ein Fest in den Weinbergen und Straußwirtschaften anlässlich der neuen Jahrgänge. Anfang August sind Genießer zu den „Tagen der offenen Weinkeller und Weinberge“ mit Verkostungen, Weinbergsführungen, Buttenlauf und Prämierung der Spitzenweine eingeladen. Und bei „Advent in den Weinbergen“ werden herrlich duftende, würzige Winzerglühweine bei Lagerfeuer und handgemachter Musik ausgeschenkt.

Naumburger Stollen: köstliches Stück Kulturerbe

In der Vorweihnachtszeit gibt es in Saale-Unstrut eine besondere Spezialität: den Naumburger Kirschstollen. 1329 erstmals schriftlich erwähnt – 145 Jahre vor dem Dresdner Christstollen – ist es das älteste als Stollen bekannte Weihnachtsgebäck. Wiederentdeckt hat es Bäcker Rolf Block aus Klosterhäseler, einem beschaulichen Ort kurz vor Naumburg. Seit ein paar Jahren bereitet er den Adventsklassiker wieder zu, mit Kirschen, Kirschwasser und feinem Dinkelmehl.

Eine Übersicht zu den Restaurants und Winzern Saale-Unstruts sowie passende Tipps und Unterkünfte für eine kulinarische Reise hält der Tourismusverband Saale-Unstrut-Tourismus bereit.

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